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Hummeln im Garten

Hummeln sind entgegen der weit verbreiten Meinung keine eigene Art, sondern sie gehören zu den Wildbienen. Wie auch die Honigbiene leben sie in Gruppen, den sogenannten Staaten zu jeweils 50-600 Hummeln und einer Hummelkönigin. Ein Hummelvolk lebt nur einen Sommer lang. Nur die junge Königin überwintert und baut sich dann einen neuen Staat auf.

Hummeln in unseren Gärten

Hummelhaus

Im Frühling, wenn die Winterkälte vorbei ist, erwachen die Hummeln aus dem Winterschlaf. Ab 7 Grad fliegen sie los, um erst einmal Energie in Form von Nektar aufzutanken. Das heißt für uns übrigens, daß jede Hummel, die wir früh im Jahr sehen, eine Hummelkönigin ist.

Nach der ersten Mahlzeit beginnen sie sofort ihre Suche nach einem optimalen Nistplatz, um einen neuen Hummelstaat aufzubauen. Aber nicht jeder freie Platz genügt einer Hummel als Nistplatz. Hummeln benötigen warme Temperaturen und wählen ihren Nistplatz danach aus. Die meisten Hummelarten bevorzugen einen Nistplatz, der sich in Bodennähe befindet ist.

Hummeln bestäuben besser

Für die Bestäubung haben Hummeln einige Vorteile gegenüber den Honigbienen. Ersteinmal fliegen sie schon bei kälteren Temperaturen, was vor allem in einem kühlen Frühjahr von Vorteil ist. Dann sind sie kräftiger und größer und nehmen somit viel mehr Pollen mit, was eine erfolgreichere Bestäubung verspricht. Eine Hummel kann ungefähr 3000 Blüten bestäuben. Aus diesem Grund werden Hummeln gerne in Obstplantagen eingesetzt. Noch ein weiterer Vorteil der Hummel ist, dass sie besser mit Gewächshäusern klar kommt, während eine Biene sofort nach oben steigt und einen Ausgang sucht.

Welche Hummelarten fliegen durch unsere Gärten?

Neben der häufigsten Hummelart, der dunklen Erdhummel, die schon jeder einmal gesehen hat, sieht man häufig die Baumhummel, die Gartenhummel, die Ackerhummel, die Mooshummel, die Wiesenhummel oder die Steinhummel. Insgesamt gibt es in Deutschland noch über 30 verschiedene Hummelarten, darunter sind die 7 genannten häufige Arten.

Wann soll man wilde Hummeln unterstützen?

Wollen Sie etwas für den Tierschutz tun und die wilden Hummeln bei der Nahrungssuche unterstützen, sorgen Sie am besten für Blumen und Stauden, die im Juli und August blühen sowie idealerweise bis in den Herbst hinein, denn zu dieser Jahreszeit finden die Hummeln in der freien Natur weit weniger Nahrung als im Frühjahr.

Welche Pflanzen sind bei Hummeln beliebt?

Weissklee
Hornklee
Besenheide
Borretsch
Beinwell
Natternkopf
Flockenblume

Den Nektar benötigen Hummeln für die eigene Ernährung, während der Pollen für den Nachwuchs gesammelt wird.

Als Pollen- und Nektarspender lieben Hummeln vor allen anderen Blüten die der Familie der Hülsenfrüchte (Fabaceae). Hier sind es vor allem Kleesorten, vor allem der Wiesenklee, der Weiß-Klee und der Hornklee. Auch der Purpur-Klee wird gerne angenommen und hat den großen Vorteil für Gärtner, daß er sich nicht so übermäßig ausbreitet wie manch andere Kleesorten.

Auch die Blüten der Heidegewächse (Erika) gefallen den verschiedenen Hummelarten, vor allem die Besenheide und die Graue Heide. Weiterhin bieten der Borretsch und Beinwell sowie alle Arten Rosengewächse eine sichere Nahrungsquelle für die Insekten.

Besonders viel Nektar bieten darüber hinaus der Natternkopf und die Flockenblume. Auch die Passionsblume ist äußerst beliebt bei Hummeln, die sich oft zu mehreren an einer Blüte rangeln.

Von unseren Gemüse- und Obstpflanzen mögen Hummeln besonders gerne Himbeeren, Brombeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren, Melonen, Gurken und Kürbisse. Die Blüten dieser Pflanze enthalten nämlich auch Nektar, den die Hummel als rasche Energiequelle nutzen kann. Tomaten haben beispielsweise keinen Nektar, sondern nur Pollen und werden nicht ganz so gerne besucht.

Der Fingerhut, der meist wild in Gärten, an Waldrändern und auf Lichtungen wächst, wird fast nur von Hummeln angeflogen.

Generell fliegen Hummeln gerne Blüten von Lippenblütlern an, denn im Unterschied zu vielen anderen Wildbienen kommt eine Hummel mit ihrem Rüssel leicht an den begehrten Nektar dieser Blüten. Landet eine Hummel auf der Unterlippe einer solchen Blüte, tritt der sog. Schlagbaum-Mechanismus in Kraft. Der Staubbeutel in der Oberlippe der Blüte senkt sich. Dadurch haften viele Pollen am Rücken der Hummel bzw. an ihren Haaren. An der nächsten Lippenblütler-Blüte, die die Hummel besucht, befindet sich ein Stempel, der diesen Pollen aufnimmt. Dadurch wird die Pflanze bestäubt und kann Samen bilden.

Weiterhin nützlich für Hummeln und andere Wildbienen sind diese Bienenweide-Pflanzen

Das Ansiedeln von Hummeln im eigenen Garten

Wenn Sie gern Hummeln in Ihrem Garten ansiedeln möchten, können Sie ein passendes Hummelhaus selbst bauen oder kaufen. Bei einem Hummelhaus handelt es sich um Hummel-Nistkasten. Besser ist es, eine wilde Ecke mit Totholz, Schatten, Hohlräumen, Laubhaufen und Grasbulten im Garten zu belassen, in der die Hummel sich auf natürliche Weise häuslich einrichten kann. Wer dafür keinen Platz oder keine Möglichkeit hat, kann ein Hummelhaus (auch „Hummelhotel“) im Fachhandel kaufen oder über die Links auf unserer Webseite bestellen. Achten Sie unbedingt darauf, dass die Tiere das Haus auch nutzen können und nicht nur damit Geld verdient werden soll. Die handelsüblichen Insektenhotels sind überhaupt nicht für Hummeln geeignet, sondern nur für bestimmte Wildbienenarten. Im Zweifel können Sie sich beim NABU erkundigen.

Kann man ein Hummelhaus selbst bauen?

Alternativ können Sie ein Hummelhaus auch selber bauen.

Dazu benötigen Sie Sperrholz und eine Bodenplatte.

Bei manchen Hummelfreunden ist es üblich, einfach einen umgedrehten Blumentopf als Nistplatz zu verwenden, der in die Erde eingegraben wird. Der große Nachteil ist, daß der Blumentopf nicht wasserdicht ist!

Die bessere Alternative ist in jedem Fall der Kauf oder Bau eines professionellen Hummel-Nistkastens.

Wann ist die richtige Jahreszeit, um Hummeln anzusiedeln??

Hummeln sind fleißige Insekten. Es gelingt ihnen, circa 12 mal soviel Nektar zu sammeln wie Bienen. Dadurch können sie auch wesentlich mehr Blüten bestäuben als die gewöhnliche Honigbiene.

Die beste Zeit, um Hummeln im Garten anzusiedeln, ist direkt nach dem Ende des Winterschlafs. In den Monaten März und April beginnt die Natur wieder zu erblühen und damit Nahrung für Hummeln und Wildbienen bereit zu stellen.

Auch die Temperaturen steigen wieder, so daß die Hummeln in dieser Jahreszeit nicht mehr von großer Kälte und Frost bedroht sind.

Wie kann man Hummeln in den Garten locken?

Da Hummeln unter Naturschutz stehen und nicht aktiv gefangen werden dürfen, sollten Sie Ihren Garten am besten „hummelfreundlich“ gestalten und so die Hummeln von selbst anlocken.

Wilde Hummeln benötigen wie auch viele andere Insekten nach ihrer Winterpause schnell verfügbaren Nektar aus Blütenpollen.

Um Hummeln anzulocken, wählen Sie Ihre Gartenblumen so aus, daß sie schon im Frühjahr zahlreiche Blüten treiben, denn damit locken Sie automatisch auch Hummeln an.

Wenn Sie den Nistkasten auf den Boden stellen und eine Einflugrampe mithilfe eines Holzscheites oder kleinen Bruchsteinen vorbereiten, erleichtern Sie den Hummeln den Einflug. So sollte auch der Vorbau des Kastens stets vorne geöffnet bleiben.

Ansonsten können Sie beim zertifizierten Züchter auch eine Hummel-Kolonie mit Larven inklusive eines passenden Hummelkastens bestellen. Dabei handelt es sich um die Dunkle Erdhummel, die schon seit Jahrzehnten beim gewerblichen Gemüse- und Obstanbau eingesetzt wird.

Übrigens können Hummeln am besten blaue und violette Farbtöne sehen, deshalb kann man sie mit solchen Farben sehr gut in den Garten locken.

Können Hummeln stechen?

Ja, aber nur die weiblichen Tiere besitzen einen Stachel und sie stechen auch nur im absoluten Notfall, wenn mehrere Warnungen zuvor keine Wirkung zeigten.




Wie sehen die Warnungen der Hummel aus?

Als erste Warnung strecken sie dem Angreifer ihr mittleres Bein entgegen und als zweite Warnung zeigt sie ihr Hinterteil mit dem Stachel.

Der Stich der Hummel tut weit weniger weh als ein Bienen- oder Wespenstich, da die Hummel ihren Stachel sofort wieder herauszieht und danach auch weiter lebt.

Generell sind Hummeln vor allem in der näheren Umgebung ihres Nistkastens aggressiv, wodurch sie sich weniger als Kultur im hausnahen Garten eignen als die Wildbiene, die auch nicht sticht.