Bienen und Hummeln im Garten
Bienen, Wildbienen und Hummeln sind in heutzutage leider allerorts vom Aussterben bedroht – das gilt sowohl für die altbekannte Honigbiene, die vielen Arten Hummeln und Wildbienen wie auch für unzählige weitere nützliche Insektenarten.
In Europa gibt es ungefähr noch 600 Bienenarten, von denen die Hälfte vom Aussterben bedroht ist. Umweltgifte und Pestizide, die uns Menschen nur geringfügig belasten, können in kürzester Zeit ganze Schwärme dahin raffen. Der Grund ist, dass die Bienen als Filter dienen, d.h. im Honig kommen fast keine Umweltgifte an. Er ist die Nahrung für die nächste Generation und somit überlebenswichtig für das ganze Bienenvolk.
In Gegenden, wo die Belastungen nicht ganz so schlimm sind, kommen immer mehr einzelne Bienen und Hummeln nicht mehr zurück nach Hause in ihren Stock. In Chinas industriell genutzten Regionen sind die nützlichen Insekten sogar ganz ausgestorben, weshalb man dort die Obstbäume von Hand bestäuben muß.
Kurzum: Der Schutz der Bienen und Hummeln ist lebenswichtig – nicht nur für die Tiere selbst, sondern auch für uns Menschen!
Ein Großteil der von uns angebauten Obst- und Gemüsesorten ist auf eine ausreichende Bestäubung durch genau diese Bienen und Hummeln dringend angewiesen. Man sagt, es seien 80% der Nutzflanzen und auch viele Wildpflanzen, die auf diese Bestäubung angewiesen sind. Eine einzige Honigbiene bestäubt 200-300 Blüten täglich, die Wildbiene sogar noch mehr.
Wo sollte diese Form von Naturschutz besser stattfinden als im eigenen Garten? Zudem man immer öfter hört, daß die Bienen heutzutage in der Stadt wesentlich mehr Nahrung finden als auf dem Land. Dort gibt es überwiegend Monokulturen, die fast keine Nahrung für Insekten bieten.
Es gilt also, unsere Gärten und Parks von nun an bienenfreundlich und auch ganz allgemein tier- und insektenfreundlich zu gestalten. Die meisten Tiere in unserem Garten sind Nützlinge und wenn sich doch mal ein Schädling in unser Paradies verirrt, sind in einem solchen Garten zugleich die Nützlinge zur Stelle, um das ökologische Gleichgewicht wieder herzustellen.
Die Honigbiene
Wussten Sie, dass die Honigbiene zu den ältesten Nutztieren des Menschen gehört? Auf jeden Fall ist sie unser kleinstes Nutztier!
Honigbienen leben in Schwärmen mit bis zu 50.000 Tieren. Dabei erfüllen die Bienen verschiedene Aufgaben, beispielsweise Nektar und Pollen sammeln, den Eingang zum Bienenstock bewachen, kühle Luft hinein fächeln oder die Nestpflege, d.h. sich um die Larven und die Jungbienen zu kümmern.
Wie gestaltet man bienen- und hummelfreundliche Gärten?
Wenn Sie ein wenig auf die richtigen Blumen, Wildblumen und Gräser im Garten achten, können Sie schon eine Menge für unsere heimischen Insekten tun. Wichtig ist es, bei allen Arten von Blumen auf nicht-gefüllte Sorten zu achten! Viele der neu gezüchteten Sorten für Balkon und Garten gibt es nur als gefüllte Sorte, d.h. viele Blütenblätter, jedoch kein Nektar und kein Pollen für Bienen, Hummeln & Co. Zum Glück findet gerade ein Umdenken statt und immer mehr Menschen fragen nach nicht-gefüllten oder wenigstens halbgefüllten Blumen.
Dabei ist es ganz leicht, etwas für die fleissigen Helfer zu tun: Durch das Anlegen von Blühstreifen mit Bienenweidepflanzen können Sie in Ihrem Garten Nahrungsmöglichkeiten für die Wildbienen schaffen. Wenn Sie dann noch ein Insektenhotel als Nistmöglichkeit an einer geschützen Stelle anbringen können, ist schon der erste wichtige Schritt getan!
Es lohnt sich übrigens, von guten Bienenweidepflanzen gleich mehrere Stauden oder Einzelblumen anzupflanzen. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe: Zum einen merken sich Bienen und Hummeln lohnenswerte Standorte und kommen öfters wieder zu ihnen zurück. Zusätzlich kommunizieren Schwarmbienen im Stock untereinander über reichhaltige Nahrungspflanzen. Pflanzen Sie also etwas mehr Blumen ist dafür gesorgt, daß auch immer genug Nektar vorhanden ist.
Alle Bienen und somit auch die Hummeln benötigen sowohl Nektar als auch Pollen. Manche Blüten bieten von beidem reichlich, manche überwiegend Pollen oder überwiegend Nektar.
Hier finden Sie viele Beispiele für besonders gut geeignete Pflanzen und Blumen: Bienenweide-Pflanzen
Pollen und Nektar – was ist der Unterschied?
Damit die Bienen überleben können, brauchen sie vom Frühjahr bis zum Spätherbst Nektar und Pollen in ausreichender Menge.
Der Nektar ist wichtig für die Ernährung der Insekten selbst – es ist quasi der Zucker, den die Bienen für die sofortige Energiegewinnung, sprich zum Fliegen und Pollen sammeln, benötigen.
Der Pollen wird dagegen mit nach Hause genommen wird, um den Nachwuchs zu ernähren. Pollen enthalten viele Vitamine, Proteine (Eiweiß) sowie Mineralstoffe und weitere wertvolle Inhaltsstoffe, die sich später auch im Honig wiederfinden.
Bienen und Hummeln im Garten ansiedeln
Wer die Insekten noch mehr schützen und obendrein die Bestäubung der eigenen Gemüse und Obststräucher sicher stellen möchte, sollte Wildbienen und Erdhummeln durch geeignete Bedingungen ganz gezielt in den eigenen Garten locken.
Wer dagegen die Bestäubung seiner Obstplantage sicherstellen möchte, kann eine Startkolonie mit Tieren und Larven sogar im Fachhandel bzw. von extra hierfür zertifizierten Züchtern beziehen. Meistens werden Mauerbienen angeboten. Als Maßnahme für den Tierschutz eignet sich das Zukaufen von Bienen oder Hummeln aber nicht und ist auch nicht nötig. Vielmehr muss es darum gehen, die Tiere zu schützen, damit vorhandene Populationen überleben können.
Oder interessieren Sie sich für das Imkern und damit auch für die Herstellung von Honig? Dann mischen Sie sich doch unter die Hobby-Imker!
Das Gefühl, wenn Sie zum ersten Mal den Honig Ihrer eigenen Honigbienen ernten, wird nur noch von dem einzigartig frischen Geschmack des Honigs und der frischen Waben übertroffen. Die nötige Ausrüstung ist gar nicht so teuer und das Imkern selbst kann man in Kursen oder beim Imker in Ihrer Nähe schnell lernen.
Ein beliebter Spruch unter Imkern verdeutlicht die Faszination der Arbeit mit den Bienen:
Die ersten 2-3 Jahre hat der Mensch Bienen, danach haben die Bienen ihn.
Also probieren Sie es doch einfach mal aus, vielleicht packt ja auch Sie das Bienenfieber: Selbst Imkern
Es gibt aber auch eine Zwischenlösung, falls Sie nicht sofort komplett als Imker durchstarten möchten. Oder geht es Ihnen vor allem um die Bestäubung Ihrer Obstbäume und Gemüse, Sie möchten aber gar nicht selbst Bienen halten? Fragen Sie einen Imker in Ihrer Umgebung, ob er seine Bienen in ihren Garten stellen möchte. Meistens machen diese das gerne, da sie sowieso immer neue Plätze für ihre Völker suchen. Ideal ist diese Lösung auch für alle, die etwas für Bienen und Naturschutz tun möchten. Oder wenn Sie vor der Anschaffung eigener Bienen einfach mal ausprobieren möchten, wie das so ist. Auch für Kleingartenvereine, die sich immer öfter über mangelnde Bestäubung beklagen, ist es eine hervorragende Lösung.
Was kann ich noch für die Bienen tun?
Die wichtigste Regel für die Erhaltung der Vielfalt an heimischen Bienen und Wildbienen, Hummeln, Schwebfliegen und den vielen weiteren Insektenarten ist:
Verzichten Sie auf Pestizide oder reduzieren Sie diese auf ein Minimum!
So langsam ist es im Bewusstsein der Menschen angekommen, dass Bienen wichtig für uns sind. Ab jetzt gibt es sogar einen Weltbienentag, der 20. Mai, der Bienen und andere Insekten stärker ins Bewusstsein rücken soll.
Hier geht es weiter mit Infos über:
Hummeln
Wildbienen
Bienen-Honig, Blütenpollen, Gelee Royal,.. und viele weitere spannende Produkte von der Biene!